Kitas in Cottbus können nur mit großen Verlusten betrieben werden

Stadt will insolventen Träger übernehmen

Cottbus - Marktplatz

Berlin, 28. November 2018: Die Stadtverordnetenversammlung in Cottbus entscheidet heute darüber, ob die Stadt den insolventen Träger PeWoBe Gemeinnützige Soziale Betreuungsgesellschaft mbH übernimmt. Stefan Spieker, FRÖBEL-Geschäftsführer sagt dazu: „Wir haben großes Mitgefühl für die betroffenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie für die betroffenen Familien und hoffen, dass schnell eine Lösung gefunden wird.“  

Bei Notlagen von Kindertageseinrichtungen unterbreitet FRÖBEL den Jugendämtern häufig ein Angebot zur Übernahme in Kitas, wie zuletzt in Leipzig. Hier hat FRÖBEL im Sommer drei Kitas des Sozialwerks übernommen. Für Cottbus kommt dies jedoch nicht in Frage: „Wir schießen jedes Jahr 250.000 bis 300.000 Euro in den Betrieb unserer zehn Kindergärten in Cottbus dazu. Bei der derzeitigen Finanzierung sind Kindertageseinrichtungen in Cottbus einfach nicht kostendeckend zu betreiben. Deshalb kommt für FRÖBEL aktuell ein weiteres Engagement leider nicht in Frage“, so Spieker weiter.  

Im Herbst 2017 hat FRÖBEL der Stadt Cottbus eine Aufstellung vorgelegt, dass die Kita-Finanzierung mit den im Bundesvergleich niedrigsten Sachkostensätzen erfolgt. Während einem Kind in Potsdam 112 Euro pro Monat zur Verfügung stehen, sind es in Cottbus nur 94 Euro. Zum Vergleich: in Hamburg stehen jedem Kind 234 Euro monatlich zur Verfügung.  

„Es war nur eine Frage der Zeit, wann in Cottbus dem ersten Träger die Kraft ausgeht. Wir befürchten, dass bald weitere Träger folgen. Spätestens, wenn die Stadt Cottbus Kitas selber betreibt, wird sie sehen, dass es so nicht weitergeht. Und wir werden gemeinsam mit den anderen Trägern genau darauf achten, dass städtische Einrichtungen nicht bessergestellt werden als die Kitas der freien Träger“, so Stefan Spieker.  

Die dramatisch geringe Sachkostenfinanzierung ist nicht das einzige Problem Cottbusser Kitas. Hinzu kommt noch der besonders schlechte Personalschlüssel durch den hohen Anteil der Kinder mit langen Betreuungsverträgen (bis zu zehn Stunden am Tag). Während die Stadt Potsdam hier einen Ausgleich zahlt, wurden bisher alle Anträge durch die Stadt Cottbus abgelehnt.

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Beatrice Strübing
Pressesprecherin
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FRÖBEL ist Deutschlands größter überregionaler freigemeinnütziger Träger von Kindertageseinrichtungen. 
FRÖBEL betreibt rund 180 Krippen, Kindergärten und Horte sowie weitere Einrichtungen in zehn Bundesländern. Über 3.600 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter arbeiten gemeinsam für die beste Bildung, Erziehung und Betreuung von mehr als 16.000 Kindern.